Reiskörner fallen nicht vom Himmel (Chinesisches Sprichwort)

Klaus am FRM II

Oktober 2004- Anstellung am FRM II (Forschungsreaktor München). Ab 2005 übernahm ich die Stelle als Leiter "Technischer Dienst". Später wurde die Position umbenannt. Ich war dann als

"Leiter Maschinentechnik" unterwegs.

FRM I alt

Zusätzlich kam 2011 noch die Betreuung unseres "Atomei´s" hinzu.

Wenn man auf der A9 in Richtung München sich dem Autobahnkreuz München Nord nähert, ist es bei schönem Wetter links zu sehen. Das ist zwar seit 2000 abgeschaltet, bedarf aber bis zum kompl. Rückbau weiterhin allgemeiner "Aufmerksamkeit".



Dieses Wandbild wurde im Gebäude der Betriebsfeuerwehr gemalt. Ich hatte als Brandschutzverantwortlicher oft mit denen zu tun.

Die Anlage wird bald entkernt und die bauliche Hülle später nachgenutzt. Die steht übrigens unter Denkmalschutz!

Was betreut mein ehemaliges Team:

Die "Maschinentechnik" besteht aus 5 Gruppen. Daraus leiten sich dann die Aufgaben ab.

1. Gebäudetechnik, Brandschutz, Wasserversorgung



Die Besucher gehen z. Bsp. durch diese Brandschutztür in die Experimentierhalle. Auch die ist regelmäßig zu warten!

2. Schwerwasseranlagen, Verdichter, Gasversorgung



Hier ist Reduzierstation für Messgas zu sehen. Damit werden unter anderem die Strahlenschutzmonitore versorgt.

3. Leichtwasseranlagen, kompl. Kühlstrecken (f. Betrieb und Wissenschaft), VE-Anlage, Abwasseraufbereitung u. -abgabe



Hier arbeite ich mit einem Kollegen im Reaktorbecken an den Notkühlklappen. Die erste Revision habe ich immer gern selbst durchgeführt. Da weiß man gleich was zu ändern ist.
Rechts sieht man am Haken unseres Hallenkranes den Korb mit dem wir rein- und rausgehoben wurden. Der Kran nach KTA gebaut, gehört in den Aufgabenbereich der Gruppe unter 5.

4. FRM I: VE-Wassererzeugung, Brandschutz, Lüftungstechnik, Krananlage....

5. 2013 wurde die Gruppe Hebezeuge, Fördermittel als eigenständige Gruppe eingerichtet.

Desweiteren haben wir die Beschaffung und Lagerung von ca. 5000 Artikeln im Ersatzteillager des FRM II zu sichern. Ein Lagerverwalter ist für die operativen Arbeiten zuständig.

Um eine ausreichende Umschlagsfläche für die diversen Wareneingänge bereit zu stellen, wurde 2014 eine Lagerhalle mit 2000qm angemietet, um die jahrelang nicht benötigten Teile auszulagern. Dazu gehören auch Vorrichtungen, die vermutlich erst beim Rückbau in 20-30 Jahren benötigt werden.

Für die Betriebsplanung (das ist die Zeit zwischen dem Leistungsbetrieb) stand mir seit 2010 eine Mitarbeiterin zur Seite. Die Kollegin wechselte aber 2015 zu den städtischen Kliniken München. 

Dazu sind fast jedes Jahr Baby´s unterwegs, die unser verfügbares Personal minderten. Damit kommen wir aber ganz gut zurecht und teilen die Freude der Mütter und Väter.



Blick ins Reaktorbecken



Wir stehen hier 2010 auf der Handhabungsbrücke. Unter uns ist das Absetzbecken mit den abgebrannten Brennelementen. Leider ist wieder nur ein Teil meiner Mannschaft zum Fototermin abkömmlich.

Aber auch nach dem Dienst trafen wir uns. Immer zur Wies`n, Weihnachten und auch dazwischen hatten wir gemeinsame Erlebnisse.





Mit Bergtouren oder...



grillen mit Familie.

Die Technik:

Natürlich haben wir in erster Instanz die Anlagen so zu fahren, zu warten oder instand zu setzen, dass ein sicherer und möglichst stabiler Betrieb über jeweils 60 Tage (Leistungsbetrieb mit 20MW) gewährleistet wird. Dafür sind eine Unmenge wiederkehrende Prüfungen erforderlich.

Inzwischen werden ausgewählte Komponenten zustandsabhängig revidiert. Andere werden vorsorglich gewechselt.

Dazu kommen noch regelmäßige Betriebsbegehungen durch den TÜV Süd.

Weil einerseits die Beschaffung von Ersatzteilen mit den Jahren immer schwieriger wird, wir aber auch Erfahrungen sammeln die den Betrieb der Anlagen verbessern, haben wir diverse Änderungsanzeigen (so etwas kennt die Industrie nicht!) anzumelden, zu bearbeiten und abzuschließen.

Die Arbeit ging nie aus, langweilig war sie schon gar nicht und meine Mannschaft hielt mich gut in Schwung!

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Im Juli 2014 konnte ich mit 63 in Rente gehen. Ich habe mich aber für ein Teilzeitmodell entschieden. Damit gab ich dem Unternehmen bis Juli 2015 Zeit eine/n Nachfolger/in einzuarbeiten. 

Mit erreichen der Regelaltersgrenze, bei mir zum 31.07.2015, endet dann im öffentlichen Dienst der Arbeitsvertrag automatisch!

Schaut mal rein unter: WWW.frm2.tum.de.

Am 7.5.2015 betrat ich dienstlich das letzte Mal das Betriebsgelände. Danach war Schluss.

Überstundenabbau, Urlaub und ab 1.8.2015 - Rente!

An meinem Geburtstag 2017 erreichte mich dieses Foto mit einer Glückwunschkarte von meiner ehemaligen Mannschaft.